Dienstag, 5. November 2024, 9.30 - 16.30 Uhr
Projektallianzen gehen neue Wege in der Planung und Realisation von Bauvorhaben: Mit dem Prinzip der gemeinsamen Risikotragung, der kollektiven Projektsteuerung und einer anreizbasierten und fairen Vergütung sollen Konfliktpotenziale im Bauwesen konsequent beseitigt werden. Das neue Merkblatt SIA 2065 «Planen und Bauen in Projektallianzen» liefert eine fundierte Grundlage für die Umsetzung von komplexen Bauaufgaben in Projektallianzen.
Der SIA führt im Zuge der Publikation des Merkblatts deshalb zum zweiten Mal die «SIA-Fachtagung Planen und Bauen in Projektallianzen» in Bern durch. Partner der Tagung sind der Schweizerische Baumeisterverband (SBV), die Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen (suisse.ing) und das Institut für Schweizerisches und Internationales Baurecht der Universität Freiburg.
Das Merkblatt SIA 2065 ist im SIA-Shop erhältlich. Weitere Informationen zum Thema Projektallianzen finden Sie auf der SIA-Webplattform.
Hier finden Sie das Programm im Flyer-Format.
9.00 Uhr
Eintreffen und Begrüssungskaffee
9.30 Uhr Cristina Schaffner und Rolf Meier
Begrüssung
9.40 Uhr Susanne Zenker
Chancen für die Bauwirtschaft in neuen Organisationsmodellen
9.50 Gian-Luca Lardi
Zurück zur Vertrauenskultur
10.00 Uhr Albert Rösti
Die Bedeutung der Infrastruktur für ein prosperierendes Land
10.20 Uhr Cristina Schaffner
Austausch und Antwortrunde mit Albert Rösti
10.30 Uhr
Kaffeepause
10.50 Uhr Pierre Broye
Öffentliche Bauherren und Bauwirtschaft: gemeinsame Interessen und deren Grenzen
11.00 Uhr Cristina Schaffner und Rolf Meier
Chance Projektallianz: In der Schweiz entdeckt und nun in der Umsetzung
11.05 Uhr Heinz Ehrbar
Merkblatt SIA 2065 – Voraussetzungen und Massnahmen für eine erfolgreiche Umsetzung
Mit dem Merkblatt SIA 2065 wurde durch die schweizerische Bauwirtschaft in gemeinsamen Anstrengungen ein erstes Werkzeug für das Planen und Bauen in Projektallianzen geschaffen. Wenn das Allianzmodell erfolgreich und mit einem angemessenen Anteil im Markt verankert werden soll, braucht es aber noch weitere Schritte. In der Präsentation soll aufgezeigt werden, was noch alles zu tun ist.
11.25 Uhr Martin Beyeler
Der Projektallianzvertrag – ein Werkstattbericht
Das Merkblatt SIA 2065 beschreibt, wie ein Bauvorhaben mithilfe einer Projektallianz durchgeführt werden kann. Dieses Merkblatt stellt keinen Vertrag dar und eignet sich aufgrund seiner Natur auch nicht als Vertragsbestandteil. Darum wurde eine Unterarbeitsgruppe damit beauftragt, einen Vorschlag für eine vertragliche Konkretisierung der Prinzipien der Projektallianz herzustellen. In diesem soll gezeigt werden, wie eine Projektallianz auf der vertraglichen Ebene geregelt werden kann. Martin Beyeler berichtet in seinem Referat von den Arbeiten an diesem Vorschlag und geht auf die Struktur und die wichtigsten Klauseln des entsprechenden Vertrags ein.
11.55 Uhr Michael Janke und Sebastian Schimurda
Aktueller Stand zur Versicherbarkeit von Projektallianzen
Dieses Fachreferat beleuchtet den Entwicklungsstand eines neuartigen Versicherungsmodells, das speziell für das Merkblatt SIA 2065 konzipiert wird. Die angedachte Versicherungslösung orientiert sich dabei an der neuartigen Form der Zusammenarbeit. Die grundlegende Abkehr von den in der Bauindustrie vorherrschenden Vertrags- und Abwicklungskonzepten stellt marktübliche Versicherungskonzepte in Abrede. Der Projekterfolg durch eine Vergemeinschaftung von Chancen und Risiken zur Realisierung von Bauprojekten benötigt einen Versicherungsschutz, der eine Abkehr von traditionellen Versicherungslösungen bedeutet. Das Referat zeigt auf, welche Schritte notwendig sind, um Projektallianzen versichern zu können.
12.15 Uhr Rolf Meier
Austausch und Antwortrunde mit Heinz Ehrbar, Martin Beyeler, Michael Janke und Sebastian Schimurda
12.45 Uhr
Mittagspause
13.45 Uhr Cristina Schaffner
Einblicke in Erfahrungen mit Allianzen im nahen Ausland
13.55 Uhr Jani Saarinen
IPT Projects in Finland
Since 2011, approximately 120 IPT (Integrated Project Delivery) projects have been executed in Finland, with a total value nearing 11 billion euros. Of these, around 100 have been project alliances.
The adoption of IPT models, innovative procurement methods, integration of parties, and contracts that encourage the sharing of risks and benefits have transformed the entire Finnish project culture.
IPT projects encompass nearly the entire real estate and construction sector, from road and rail projects to office and commercial spaces, residential properties, and public buildings. Among these, there are nearly 20 hospitals and health centers, but their value accounts for almost 40 % of all projects.
As a case study, Finland’s largest alliance project, the Laakso Hospital, will be presented.
14.15 Uhr Matthias Sundermeier
IPA: Modeerscheinung oder nachhaltiger Paradigmenwechsel?
Eine Zwischenbilanz aus der Bauprojektrealisierung in Deutschland.
Die Integrierte Projektabwicklung (IPA) hat als Realisierungsmodell für anspruchsvolle Grossbauvorhaben auf dem deutschen Markt seit dem Start des ersten IPA-Projekts im Jahr 2018 eine stürmische Entwicklung genommen. Zur Jahresmitte 2024 befinden sich rund 25 Projekte in der Umsetzung, weitere zwölf sind in Vorbereitung. Der Beitrag reflektiert vor diesem Hintergrund die Marktentwicklungen, berichtet aus den gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnissen und beleuchtet einige Schlüsselaspekte für den Projekterfolg, die in der breiten Fachöffentlichkeit bislang nur wenig Beachtung finden. Neben einer Zwischenbilanz widmet sich der Beitrag insbesondere auch den Zukunftsperspektiven von IPA auf dem deutschen Markt.
14.35 Uhr Cristina Schaffner
Austausch und Antwortrunde mit Jani Saarinen und Matthias Sundermeier
14.55 Uhr
Kaffeepause
15.20 Uhr Per Lindén
Collaboration models in Sweden
Over the past decades, the Swedish construction market has evolved towards higher forms of collaboration and risk-sharing in contracts, such as ECI, TEM, and Alliance. A deep dive into the Varberg Tunnel project will explore the contract form, risk-sharing approach, and collaboration model.
The analysis will cover the pros and cons, outline the key success factors as well as recommendations for future projects to ensure a successful outcome for all parties involved.
15.40 Uhr Gunnar Rekersdrees
Kooperative Grundhaltung als Voraussetzung für den Projekterfolg
Am international etablierten Wissenschafts- und Technologiestandort in Berlin-Adlershof entsteht bis 2028 ein neues Labor- und Forschungsgebäude für die deutsche Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Das künftige Gebäude geht über den klassischen Laborbau weit hinaus. Die BAM setzt hohe Standards für Sicherheit in Technik und Chemie zur Weiterentwicklung der erfolgreichen deutschen Qualitätskultur "Made in Germany". Erstmals realisiert der Bundesbau ein Grossprojekt im Laborbau mit dem Verfahren der Integrierten Projektabwicklung (IPA). Im IPA-Team regelt ein Mehrparteienvertrag die Zusammenarbeit, bei der Verantwortung, Risiko und Einsparungen geteilt werden. Die kooperative Grundhaltung, Transparenz, Vertrauen und der Einsatz von Lean-Construction-Methoden gewährleisten eine effiziente und schnelle Umsetzung des Bauvorhabens.
16.00 Uhr Rolf Meier
Austausch und Antwortrunde mit Per Lindén und Gunnar Rekersdrees
16.20 Uhr Cristina Schaffner und Rolf Meier
Abschlussworte
16.30 Uhr Alle
Gemeinsames Anstossen
Partner
Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen (suisse.ing)
Institut für Schweizerisches und Internationales Baurecht der Universität Freiburg
Moderierende
Cristina Schaffner, MA HSG, Direktorin Bauenschweiz
Rolf Meier, Dipl. Bau-Ing. ETH/SIA, EMBA, Gründer Rolf H.Meier, Mediation + Beratung, Mitglied der Arbeitsgruppe Merkblatt SIA 2065
Referierende
Susanne Zenker, Dipl. Arch. EPF/SIA, Präsidentin SIA
Gian-Luca Lardi, Dipl. Bau-Ing. ETH, Präsident SBV, Mitglied der Arbeitsgruppe Merkblatt SIA 2065
Albert Rösti, Bundesrat, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK
Pierre Broye, Master of Arts, Direktor des Bundesamts für Bauten und Logistik (BBL) und Vorsitzender der KBOB
Heinz Ehrbar, Dipl. Bau-Ing. ETH/SIA, Inhaber Heinz Ehrbar Partners GmbH/Ilc, Präsident der Kommission SIA 118 und Leiter der Arbeitsgruppe Merkblatt SIA 2065
Martin Beyeler, Prof. Dr. iur., Ordentlicher Professor Universität Freiburg, Mitglied der Arbeitsgruppe Merkblatt SIA 2065
Michael Janke, Ass. Jur. , General Counsel, Leiter Grundsatz AIC Gruppe
Sebastian Schimurda, CEO, AIC Swiss AG
Jani Saarinen, Master of Science in Engineering. He is one of the founders of Vison Ltd, a partner in the company, and the chairman of the board. Saarinen specializes in IPT and alliance models.
Matthias Sundermeier, Univ.-Prof. Dr. Ing, Leitung Fachgebiet Bauwirtschaft und Baubetrieb an der Technischen Universität Berlin, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Aussergerichtliche Streitbeilegung in der Bau- und Immobilienwirtschaft e. V., DGA-Bau
Per Lindén, Country Head Implenia Sweden
Gunnar Rekersdrees, Dipl.-Ing. Architekt, Leitung Planung Burckhardt Architektur Berlin und Mitglied im PMT (Project Management Team) des IPA-Teams
Planende, Bauherrschaften, Unternehmerinnen und Unternehmer, Juristinnen und Juristen, Investorinnen und Investoren und für die gesamte Baubranche, sowie für alle Interessierte.
Tag / Datum / Zeit
Dienstag / 5. November 2024 / 9.30 - 16.30 Uhr
Ort
Kursaal Bern, Kornhausstrasse 3, 3013 Bern, Arena
Kosten
450.00 CHF
120.00 CHF für Studierende
Für Fragen steht Ihnen das SIA inForm Team via E-Mail gerne zur Verfügung.
SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein | Selnaustrasse 16 | Postfach | 8027 Zürich